Kita in Zeiten von Corona

Wir wurden in den letzten Wochen alle aus unserer Realität gerissen. Weltweit hat sich das Coronavirus ausgebreitet und beeinflusst seitdem unser aller Alltag. Es wurde die ausserordentliche Lage in der Schweiz ausgerufen durch den Bund, und das ist sie in der Tat – ausserordentlich. Die Gruppengrösse ist plötzlich auf maximal 4 Kindern geschrumpft (Stand 30.03.2020) viele Kinder blieben zuhause. Gespänli, die sich nicht mehr begegnen in unserer Einrichtung, Pläne, die über Bord geworfen werden müssen, Ausflüge, die nicht mehr stattfinden konnten. Die letzten Wochen waren voller Wandel. Für die kleinen unter uns ist der Virus zwar nicht gefährlich, doch die ganzen Veränderungen können Angst machen und Unsicherheiten auslösen, die sich in ihrem Verhalten wiederspiegeln. Besonders mit kleinen Kindern ist die empfohlene Quarantäne zuhause sehr schwierig für Eltern und Kinder.

Umso wichtiger ist nun eine offene, ehrliche und emphatische Kommunikation, die geprägt ist von Verständnis. Es ist nicht immer einfach die richtigen Worte zu wählen, um kindgerecht eine schwierige Situation zu beschreiben. Wir haben diesen Comic als Grundlage gewählt, hier als Video zu sehen. Wir haben den Kindern erklärt, wie wichtig es ist die Hände zu waschen und ermutigen sie damit mit Stempeln. Sie dürfen ein Motiv wählen und bekommen auf der Handfläche und auf dem Handrücken je einen Stempel, den sie abwaschen müssen. So konnten wir jedes Kind motivieren «richtig» seine Hände zu waschen. Nach jedem Händewachen gibt einen neuen Stempel usw. So haben die Kinder Spass beim Händewaschen und ein Ziel- nämlich den alten Stempel durch einen neuen ersetzt zu bekommen. Wir haben neue Lieder und Versli eingeführt, um uns nicht mehr an den Händen halten zu müssen, im Morgenkreis oder beim Essen. Einige Kinder dürfen ihrer Lieblingsbeschäftigung, «dem Nase bohren», nicht mehr ungeniert nachgehen, auf Hygiene muss noch mehr als sonst geachtet werden.

In dieser Zeit ist es uns besonders wichtig für die Kinder und Eltern eine helfende Hand zu sein, und sie zu unterstützen, wo es nur geht. Es entsteht gerade eine Infrastruktur, die es uns erlaubt mit den Kindern die zuhause sind in Kontakt zu treten, um den Bezug nicht zu verlieren. «Social Distancing» ja. Aber deswegen die Bindung verlieren? Wir geben unser bestes, damit es nicht dazukommt. Denn niemand weiss, wie lange dieser momentane Zustand noch anhalten wird.

 

Gendergerecht erziehen