Um was geht es genau? Bei einer genderneutralen Erziehung wird darauf geachtet, dass man Stereotypen zu Mädchen und Jungs vermeidet. Ein Beispiel dafür wäre, dass ein Junge problemlos mit den Puppen spielen kann und ein Mädchen im Bauecken eine Autobahn bauen kann. Somit ermöglichen wir den Kindern ihren wahren Interessen nachzugehen und geben dem Kind die Möglichkeit selbst zu entscheiden und herausfinden, wo ihre Fähigkeiten stecken, ohne sie zu beeinflussen. Da diese typischen Stereotypen auch uns durch Erziehung oder Umwelt (Wie Schule, Hobbies, Kurse etc..) eingeprägt wurden und wir viel automatisch so denken ist es wichtig, dass man bei der Erziehung anderer Kinder darauf achtet dieses Image zu vermeiden. Die Geschlechterrollen werden sowohl von unseren Genen als auch von unserer Umwelt beeinflusst.
Kinder kopieren oft Erwachsene Vorbilder, wie ihre Eltern, Lehrer oder Erzieher. Wenn also ein Junge sieht, dass sein Vater hauptsächlich Arbeiten wie das Reparieren des Autos macht oder ein Mädchen sieht, dass ihre Mutter die ganze Zeit für das Kochen und Wäschen zuständig ist, dann kann das Kind automatisch denken, dass dies «Männerarbeit» und «Frauenarbeit» ist. Dies ist schwer zu vermeiden, da das Kind Eindrücke automatisch aus der Umwelt wahrnimmt und von den Vorbildern beeinflusst wird. Es ist nur wichtig, dass es den Kindern bewusst ist, dass Geschlechter keine Person ausmachen und dass sie die Möglichkeit haben sich frei zu entfalten.
Je früher die Kinder experimentieren können was ihre Interessen sind, desto weniger Komplikationen werden sie bei ihrer Identitätsfindung später haben, weil sie sich schon damit auseinandergesetzt haben. Dies ist möglich durch eine gender neutrale Erziehung. Es ist also wichtig, dass man den Kindern bewusst macht, dass es in Ordnung ist, wenn beispielsweise ein Mädchen Freude hat mit den Autos zu spielen und sich als Bauarbeiterin zu verkleiden. Das Gleiche gilt für Jungs. Ihre Interessen sind unabhängig davon ob es zu dem passt, was die Menschen traditionell für Jungs oder Mädchen für angemessen halten. Nun was kann man tun, um zu verhindern, dass ein Kind in jungen Jahren schon Geschlechtsstereotypen entwickelt? Hier sind einige Punkte, die man beachten sollte:
- Spielzeuge, Bücher, Puzzles etc zur Verfügung stellen, die geschlechtsneutral sind oder Männer und Frauen nicht in stereotypischen Rollen zeigen (Beispielsweise eine Feuerwehrfrau oder ein Krankenpfleger)
- Geben Sie den Mädchen sowie auch den Jungen eine breite Auswahl an Spielzeugen (Beispielsweise Lastwagen, Puppen etc)
- Loben Sie Jungs wie auch Mädchen für das gleiche Verhalten (beispielsweise stark, hübsch, mutig etc…)
- Vermeiden Sie Aussagen wie «Das ist für Jungs» oder «Das ist für Mädchen»
- Vermeiden Sie nett gemeinte «Kosenamen» wie «Mein Starker» oder «Meine Hübsche»
- Seien sie kreativ (Geschichten mal anders erzählen oder neu erfinden mit den Geschlechtern vertauscht)
- Hinterfragen Sie ihre eigenen Vorurteile
Mit einer genderneutralen Erziehung ermöglichen wir dieser und zukünftigen Generationen ein Leben mit mehr Gerechtigkeit und Freiheit.
Natalie, 3. Lehrjahr Butterflies